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Nach dem Tod seines Bruders fährt Subhash in seine indische Heimat. Dort heiratet er seine schwangere Schwägerin, um ihr das traditionelle Schicksal einer Witwe zu ersparen und ein Leben in den USA zu ermöglichen. Doch das gemeinsame Leben in den USA wird überschattet von den Ereignissen in Indien.

Nach einem Band mit Erzählungen ("Fremde Erde", ID-A 14/10) erfreut uns Jhumpa Lahiri nun wieder mit einem großartigen Roman. Als Kinder sind die indischen Brüder Subhash und Udayan unzertrennlich, doch später schlagen sie unterschiedliche Wege ein. Während Subhash in den USA studiert, kämpft Udayan im heimischen Indien für einen kommunistischen Umschwung. Dabei wird er getötet und hinterlässt seine schwangere Frau Gauri, die nun nach indischer Tradition als Witwe im Haus ihrer Schwiegereltern bleiben muss. Subhash heiratet sie schließlich, um ihr eine Ausreise und ein freies Leben in den USA zu ermöglichen. Die Tochter, die bald darauf geboren wird, wird von Subhash hingebungsvoll geliebt, während Gauri Schwierigkeiten hat, einen emotionalen Zugang zu ihr zu finden. Nach Jahren verlässt sie Subhash und lässt ihre Tochter bei ihm. Vordergründig eine generationsübergreifende Familiengeschichte, doch im Detail so viel mehr: 2 gegensätzliche Gesellschaften, indische Zeitgeschichte, Migrantenschicksale ... Ein vielschichtiger, fesselnder Roman für möglichst viele Leser/-innen.